Im Mittelalter wachten die Städte über die Qualität des Bieres. Sie beauftragten Schmeckeherrn, den Sud zu testen, der damals in den vielen kleinen Bräustätten jährlich einmal gekocht wurde. Im Sommer feierte die ganze Stadt ein besonderes Spektakel: die große Bankprobe.
Eigenhändig schüttete der Braumeister frisches Bier auf eine Holzbank. Die Brauknechte setzten sich mit ihren Lederhosen in das frische Bier. Klebte die Bank am Gesäß, war der Sud gelungen. Heute noch wird dieses Spektakel bei Festen auf dem Warburger Marktplatz aufgeführt.
"Das Bier muss gut sein von Gehalt, was festgestellt wird dergestalt, dass ein Pott Bier aufs Brett sie schütten, darauf gahn dann die Brauknecht sitzen. Klebt die Bank am Hintern, ist's Bier gut."
Die original Warburger Bierprobe ist in einem historischen Text überliefert, der seit Generationen im Familienarchiv der Kohlscheins aufbewahrt wird:
Warburger Schmeckeherr, beauftragt vom Rat der Stadt:
"Dass Warburgs Bier ist gut an innerem Gehalt, bezweifele ich nicht!
Doch soll sogleich geschehen, man prüf es dergestalt:
Die Bankprob muss dies Bier bestehen!
Braumeister Kaulschien und Ihr Knechte macht Euch bereit.
Beweist mir, dass gelungen dieser Sud.
Klebt Euch die Bank am Hintern, ist's Bier wieder gut!"